138. Tag: Die Verbotene Stadt

So nun wars soweit, a dem Tag hatten wir die besagte Tour zu der chinesischen Mauer gebucht. 🙂
Tagwache hieß es schon um 6 Uhr, damit wir noch gscheid frühstücken können. Es hieß zwischen 7 und halb 8 holt uns jemand beim Hotel ab, a bissl nach halb 8 fuhr dann ein Minibus zum Hotel ein. Wir waren uns nicht sicher, ob das unser Unternehmen war, weil keine Aufschrift am Bus war und niemand sich blicken ließ.
Hmm… wir dachten uns nur, hoffentlich geht das gut und ist etwas Seriöses und nicht so ne Abzocke. 🙁
Wir stiegen in den Minibus ein, die junge Frau erklärt uns den Plan für den gesamten Tag. Erster Punkt wäre ein Besuch bei einer Perlenfabrik, zweiter Stopp wäre eine Seidenfabrik, dritter Punkt wäre ein Shoppingcenter, blabla…also Vormittag nur Shopping. Der Wahnsinn… Also am Vortag hat uns ja des Reisebüro erklärt wir könnten uns so Fabriken anschauen und einkaufen, aber wir müssten nicht wenn wir nicht wollten. Jetz hat uns diese Frau (unser Guide) erklärt, dass wir da mitgehen müssten und einkaufen, da sich sonst der Trip zur Mauer gar nicht ausgehen würde. Da wurde uns klar, jetzt geht das Grauen erst richtig los. Wir schauten uns an und erkannten, dass des doch wieder so eine Abzocker-Veranstaltung werden würde!
Dann is da Zinnober erst richtig los gegangen, so hab i an Joe nu nie erlebt, auf einmal hat er aufdreht und is echt laut worden.
Er hot da jungen Dame und dem Fahrer deutlich klar gmacht, dass mia des nit wollen, des sch**** Shoppen und de ganze Abzocke, für des haben wir nicht bezahlt!
Laut ihr gehörte des zu der Tour dazu, jeder is froh wenn ma shoppen geht, auf de Mauer wären wir dann Nachmittag gefahrn, aber zu dem touristischen und überlaufenen Stück, nicht zu dem Teil, den wir eigentlich gebucht hätten. Ming Tomb hätten wir auch nicht angesehen wir am Vortag abgesprochen. Na BRAVO…
Dann hat es ganze 2 Minuten gedauert bis da Joe echt auszuckt is, er hot amoi richtig laut gschrien, sie soll sofort stehen bleiben, mia steigen aus, mia mechten insa Geld zurück, er geht zur Polizei und es is echt da Wahnsinn und a Frechheit.
Ja de Frau hot sich dann irgendwie gar nimma auskennt und hot sich e entschuldigt und ihr war’s dann voi zu blöd. Sie hat gsagt, dass sie und da Fahrer nix dafür können und uns des as Büro erklären hätte müssen! Aber es war ja echt wieder de Oberhärte, de Geschichte, i mein wo senn ma denn da? Die Hälfte vom Geld haben ma ja scho am Vortag im Reisebüro gezahlt, aber den Rest hat sie in da Früh eingefordert, zuerst wollte sie uns des Geld nid zurück geben, aber da Joe war dann echt lauter, wia da Fahrer und sie zusammen und se senn dann endlich am Straßenrand stehn blieben. Da Joe hat dann gsagt, dass er glei die Polizei anruft und sich die Nummerntafel aufschreibt und des meldet, dann hat sie uns doch nu as Geld gebn!
Mia waren dann echt froh, wo ma mitten in Peking auf irgendeiner Kreuzung gestanden sind und der Abzocke nu amoi entkommen senn. ://
Der Tag hat wirklich gagge begonnen…
Wir liefen zu Fuß quer durch Peking zurück und gingen zum Hotel. Dort berichteten wir von unserem Erlebnis und sie teilten uns mit, dass das alles Inoffizielle Reisebüros sind, die einfach das Logo von den richtigen Agenturen kopieren und dann verwenden. Da Wahn!!
So etz hatten wir wirklich de Schnauze voll von den (es senn zwar nid alle so) Chinesen. Dennoch wollten wir das Geld unbedingt zurück, weil diese Gauner bekommen keinen Cent von uns. Wir machten uns mit gemischten Gefühlen um 9 Uhr auf dem Weg zum Reisebüro und waren uns nicht sicher, was uns da erwartet. Im Büro war natürlich kein Mensch der Englisch sprechen konnte, aber i glab so wia da Joe gredet hat, habn sie scho verstandn was a wollt! A Frau hat dann irgendeinen Typen angerufen, der Englisch konnte und wir vereinbarten einen späteren Termin, wo wir anscheinend, das Geld zurück bekommen würden. 🙂

In der Zwischenzeit sind wir so dann eben zu der bekannten Verbotenen Stadt spaziert. Es hat einen Audio Guide gegeben und da Joe hat sich einen gekauft und war somit dann mein persönlicher Guide. 🙂
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Bis zur chinesischen Revolution haben die Kaiser der Ming und Qing Dynastie va der Stadt (es is echt a Stadt) aus China regiert. As Fußvolk hat koan Zutritt ghabt, deswegen wead sie a “verbotene Stadt” genannt! Echt ein unglaubliches Teil!
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Wie man sieht, ist ganz schea was los in der guten Stadt. Und der “automatic Guide” war echt genial, weil der is über GPS glaufen, d.h. wenn ma zu einem Punkt kemma is, hat der angfangen dir was zu dem Punkt zu erklären!
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Es war echt lustig, weil mia stehn da so aufn Platz des himmlischen Friedens und da Joe erzählt ma grad, dass erst seit 1924 die Chinesen in die Stadt dürfen und dass sie va 1406 bis 1420 gebaut worden is. Daraufhin spricht ins a Mann an und fragt: “Was war 1920?”, “Seits es vo Tirol?”
Wir haben dann eine Weile miteinander geplaudert und Reiseerfahrungen ausgetauscht und sind dann gemeinsam durch die Verbotene Stadt gezogen. 🙂
An Joe is a scho vor da verbotenen Stadt aufgfallen, weil er und mia die oanzigen weißen vor da Stadt waren!
Jedenfalls, echt lustig, da trifft ma in der Verbotenen Stadt an Vorarlberger, der mit 64 Jahre allein durch de Weltgeschichte reist.
Sein Name ist Bernhard und er war ein richtig netter und sympatischer Typ mit dem wir uns gut verstanden haben. P1078292 P1078296 P1078297
Links oben sieht ma die Löwen die überall in China ummastehen. Es senn meistens zwoa, links und rechts vor einem wichtigen Tor, laut Guide schaug der Löwe nid aus wia a Löwe, weil wo sie die verbotene Stadt gebaut haben, hat eigentlich koana genau gwusst wia Löwen ausschauen (se habn si lei va Indie gekannt!) Aber irgenda Architekt hat gsagt, dass sie einem Hund in China ähneln und deswegen schauen diese Löwen a bissl komisch aus!  😉 Da rechte is imma as Mandl und hat irgend an Ball unter seine Füße und da linke is meistens a Weibal und die hat meistens a Baby mit oda so! 🙂 Sie stehen für Macht und Größe und passen auf die Gebäude auf!
In da Mitte sieht man an Plan vom kompletten Komplex. Da in da Mitte is die verbotene Stadt, außen senn ein Haufen andere Gebäude de die Kaiserin, seine Konkubine und Eunuchen! 🙂 
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Oben sieht ma in da Mitte so an Weg aus Marmor, auf dem is lei da Kaiser gangen, alle Tore besitze a mehrere Durchgänge, da mittlere war immer nur für König, koana hat da gehen dürfen! 🙂
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Da Joe war dann unser Guide und hat uns immer spannende Details zu jedem Palast und zu den verschiedenen Räumlichkeiten erzählt.
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Die haben wirklich für jeden Anlass und für jede Tätigkeit eine separates Gebäude erbaut. Der Wahnsinn.
Und man(n) könnte echt so viel über den Palast schreiben. Er is total durchgeplant, er liegt auf der Nord-Süd Achse und is ca. 700000m² gruaß! As geile is a, dass a 9999 Räume hat, weil lei da Tempel der Götter 10000 haben darf hat sich da erste Kaiser so halb göttlich wia a is, lei 9999 Räume gebaut! 🙂
Va da Architektur is unglaublich, so anders wia ba uns, nid so huach, aber alle Räume senn unendlich gruaß! Links sieht man die Halle der göttlichen Harmonie und die 24 roten Säulen senn 35m huach! Es hat a koa Haus oder sonsch irgendwas im ganzen Reich größer sein dürfen wia die Gebäude in da verbotenen Stadt! Rechts de Drachen de imma am Rande der Dächer senn, senn eigentlich lei da, dass die Dachziagl nid abarutschen und schaun hoit a schea aus! 😉 In da Mitte sieht ma oan va die vielen Hydranten de in da Stadt ummastehn! 🙂
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Es gibt echt für jeden Anlass ein Gebäude, und sie hoaßen alle irgendwas mit Harmonie oder irgendwas mit Göttlich!
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Aber jedes Gebäude ist sehr prunkvoll, edel, mit viel Gold und bunten Details, nur das Beste vom Besten eben. Da in da Mitte hat da Kaiser seinen Generälen die Befehle ausgeben. As Gebäude wo sich da Kaiser umgezogen hat, war in etwa gleich gruaß, des glabsch echt nid! Aja, nebenbei erwähnt hat kein Kaiser am Grundriss der Anlage etwas geändert. Die Stadt is immer nu gleich gruaß wia am Anfang!
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Die Verbotene Stadt war für de Zeit echt scho ein Wahnsinn, es hat angelegte Aquädukte geben, dass wenn da Kaiser durch a Gasse gangen is, aus Drachenköpfen Wasser gespuckt haben usw. usw. Des glabsch echt nid!
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Die Dächer der meisten Hauptgebäude waren teilvergoldet und gelb. In jedem Gebäude wo da Kaiser irgendwelche Leute empfangen hat, war immer so a “kloana” Thron, koana hat größer sein dürfen wia da Kaiser!
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Des is a Foto vom einem angelegten Berg aus hinter der verbotenen Stadt, da hat sich da letzte Ming Kaiser bei an Baum aufgehängt!
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Wenn da durch die Gänge durchgehsch, des is echt faszinierend, welche Gebäude es da gebn hat und wia überdimensioniert de waren! Da war z.B. ein Gebäude wo da Kaiser englisch glernt hat, aber des war nid lei so Raum, sondern echt a Bau, da ziacht’s da die Schuach aus! Oder die Kaiserin hat eigene Gebäude ghabt wo sie gessn hat und da dann a 12 Gänge Menü und des drei mal am Tag!
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I hätt mi echt wieda amoi drei Tag in der Stadt aufhalten kenna! So was geniales, echt! Mittn in da Stadt war dann a Park, wo die Vegetation im Sommer anscheinend so üppig war, dass wenn die weißen Blüten dann aufn Boden gfalln senn, ausgschaut hat, wia wenn Winter gwesn war! 🙂
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Da links oben sieht ma an “kloans” Gebäude des da Kaiser nur alle zwoa Jahr einmal betreten hat. Irgendwann zu einer speziellen Sonnenwende! Da geht durch Berg a Stiege aufi. Und unterm Berg warn wieder irgendwia so Wasserbehälter, de dann irgendwia unter Druck Wasser über Wände durch Drachenköpfe gepumpt haben! Irre! 🙂
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Elefanten stehen a oft umma, de stehen für Harmonie usw.! 🙂
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Oben seiht ma nu amoi die Drachen und Löwen am Rande va die Dächer! Unten sieht ma an angelegten Fluss, der voll mit Geld war, ka Ahnung wieso…
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Das obere Gebäude war das Gebäude wo das Casting der Frauen für den Kaiser stattgefunden hatte. Hierher kamen alle Frauen und er suchte sich dann die Schönsten aus. Die ihm dann in seinem Harem zur Verfügung standen! 🙂
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Oben rechts, sieht ma a ganz kloa so a Steinuhr, de haben die Chinesen als Kalender verwendet!
Echt, es war unglaublich und a unvergessliche Erfahrung! Jetz habn ma aber nu nid amoi die Mauer gsehn! 🙂
 
Nach der Verbotenen Stadt senn ma mitn Bernhard zu uns ins Hotel ein Privatauto zur chinesischen Mauer für den nächsten Tag gemietet. Es war die sicherste und ein von den billigeren Varianten.
Danach sind wir mit ihm zu seinem Hotel, waren dann noch ein Bier trinken und haben auf der Straße bei so einem kleinen Stand etwas sehr leckeres zu essen gefunden. 🙂 Mia senn echt gut mit ihm auskommen und es war lustig, diverse Geschichten von den ganzen Erlebnissen auszutauschen.
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Danach hat Bernhard uns noch eine nette Einkaufsstraße gezeigt, da hat es 100 kleine und tolle Läden gegeben und war nicht so überfüllt.
Wir warn hier eher wieder die einzigen Touris und spazierten gemütlich durch die Gassen. 🙂
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Danach wars dann echt kalt und wir sind mit dem Taxi zu unserem Hotel gefetzt und haben uns über die warme Dusche gefreut.
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